Willkommen zum Motorradreifen ABC, Ihrem umfassenden Leitfaden für alles, was Sie über Motorradreifen wissen müssen. Auf dieser Seite finden Sie detaillierte Informationen zu den verschiedenen Reifentypen, einschließlich der spezifischen Markierungen und Kennzeichnungen, die allgemein bei Motorradreifen verwendet werden. Wir erläutern die Bedeutung jeder Zahl und jedes Buchstabens auf dem Reifen, von der Reifenbreite und dem Querschnittsverhältnis bis hin zu spezifischen Kennzeichen für Reifenbauarten wie Diagonal- und Radialreifen.
Hier ist ein Beispiel für Metzeler-Reifenmarkierungen:
Metzeler Roadtec 01 SE 180/55 ZR 17 M/C (73W) TL
Metzeler = Markenname
Roadtec 01 SE = Produktbezeichnung
Steel Radial = Bezeichnung des Radialreifen
180: Reifenbreite (mm)
55: Querschnittsverhältnis (%)
ZR: Kennzeichen für Reifenbauart
17: Felgendurchmesser (Zoll)
M/C: Reifen ausschließlich für Motorräder
73: Tragfähigkeitskennzahl
W: Geschwindigkeitssymbol
TL: Schlauchlosreifen
Bauarten: Diagonalreifen / Radialreifen
Der Diagonalreifen ist der „Klassiker“ unter den Motorradreifen. Seine Karkasslagen (siehe auch Karkasse) sind diagonal zur Drehrichtung der Räder angeordnet. Seine Vorteile liegen im einfachen Aufbau und in der Flankenstabilität, die besonders im Gelände (Durchschlagschutz) Vorteile bringt. Konstruktionsbedingt sind Diagonalreifen in der Regel (Beispiel alte V250- Kennung) bis maximal 240 km/h einsetzbar. Moderne Radialreifen weisen einen Karkasswinkel von zirka 90 Grad und einen Gürtelwinkel von 0 bis 25 Grad zur Fahrtrichtung auf. Der unter der Lauf äche liegende Gürtel sorgt für Stabilität und lässt dank wesentlich geringerer Fliehkraftverformung deutlich höhere Geschwindigkeiten zu. Aufgrund der geringeren Materialstärke im Flankenbereich (Seitenwand) des Reifens erwärmt sich dieser weniger, die Höchstgeschwindigkeitsfestigkeit erhöht sich zusätzlich. Radialreifen vertragen maximale Geschwindigkeiten von über 300 km/h.
Änderung Rad-/Reifenkombinationen an Krafträdern
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat kürzlich eine Ergänzung zum Thema der zulässigen Bereifung an Krafträdern auf seiner Internet-Seite veröffentlicht.
Ergänzung zu Fall 1). Damit ist in den genannten Einsatzfällen auch die Verwendung von Diagonal-/Bias-Belted-Reifen anstatt Radial-Reifen zulässig (ohne Vorführung und Eintragung), wenn die anderen Parameter (Reifendimension, Load und Speed-Index) die erforderlichen Bedingungen erfüllen.
Regeln:
- Radialreifen (R) können gegen Diagonal (-) oder Bias Belt (B) ausgetauscht werden, umgekehrt nur mit Auflagen und Freigabe des Reifenherstellers hinsichtlich der Felgenbreite
- Diagonal(-) und Bias Belt (B) können getauscht werden
Es muss folgendes eingehalten werden:
Vorderachse | Hinterachse | Hinterachse | Hinterachse |
Radial (R) | Radial (R) | ||
Bias Belt (B) | Radial (R) oder | Bias Belt(B) | |
Diagonal (-) | Radial (R) oder | Bias Belt (B) oder | Diagonal (-) |
Das heisst der “schwächere” Reifen muss am Vorderrad liegen
Alter/Aufbewahrung
Je älter ein Reifen, desto weniger Grip bietet er. Werden Reifen korrekt ge lagert, also dunkel, trocken, nicht über 25 Grad und ohne mechanischen Druck, können sie laut Bridgestone Experten bis zu sechs Jahren nach der Produktion verwendet werden. Das Reifenalter erkennt man am Produktionsdatum (siehe DOT-Nummer). Auswuchten Reifen und Felgen haben Fertigungstoleranzen. In der Regel ist die leichteste Stelle eines Reifens mit einem Farbpunkt markiert. Die Wuchtgewichte gleichen die Massen der Rad-/Reifenkombination an und verhindern unangenehme Vibrationen.
D.O.T – Nummer Motorradreifen
Die DOT-Nummer zeigt das Produktionsdatum jedes Reifens. Bei Reifen, die nach 1999 gefertigt wurden, stehen vier Ziffern nach der DOT. Die ersten beiden zeigen die Produktionswoche an, die letzten beiden das Herstellungsjahr. “DOT 2823” bedeutet also die 28. Kalenderwoche des Jahres 2023.
Dual-Compound
Ein Dual-Compound-Reifen besitzt mehrere Gummimischungen auf der Lauf äche. Der mittlere Mischungsstreifen ist widerstandsfähig, um eine lange Lau eistung zu ermöglichen, die Gummistreifen an der seitlichen Reifenschulter sind weicher, um viel Haftung in Schräglage zu erzeugen. Zur Zeit sind drei Laufstreifen (außen/Mitte/ außen) gängiger Stand der Technik.
Einfahren/Warmfahren
Ein neuer Reifen weist wegen seines Herstellungsprozesses eine glatte Ober äche auf. Diese muss durch das Einfahren in gemäßigtem Tempo angeraut werden. Hersteller geben eine Einfahrzeit von bis zu 200 Kilometern an. Vor allem in Schräglage sollten neue Pellen nicht sofort maximal belastet werden. Dies gilt auch beim Warmfahren eines montierten, bereits angefahrenen Reifens. Übertreiben Sie es die ersten paar Kilometer nicht.
Freigaben/Unbedenklichkeitsbescheinigung
Welcher Reifen darf auf welchem Motorrad gefahren werden? Ist in der Zulassungsbescheinigung I (Kfz- Schein) unter der Ziffer 22 kein Eintrag zu nden, darf jeder Reifen mit den in den Feldern 15.1 und 15.2 de nierten Größen aufgezogen werden. PS empehlt dennoch nur Reifen zu montieren, die eine Reifenfreigabe oder Unbedenklichkeitsbescheinigung des Herstellers besitzen. Diese nden sich auf den Homepages der Reifenhersteller.
Gummimischungen
Die Gummimischung ist neben der Reifenaufstands äche für die Haftung verantwortlich. Viele Hersteller bieten mittlerweile Reifen mit verschiedenen Mischungen innerhalb der Lauf äche an (siehe Dual-Compound). Bei Renn reifen werden ebenfalls unterschiedliche Mischungen für verschiedene Temperaturen und Motorrad Typen eingesetzt. Welche Mischung (weich/mittel/hart) zu welchen Bedingungen (kühl/warm/ heiß) und zu welchem Rennmotorrad passt, sollte beim jeweiligen Renn
dienst der Hersteller erfragt werden.
Motorradreifenkennung
Sie be ndet sich auf der Seitenwand (siehe Bild links oben) und besteht aus der Reifenbreite in Millimetern (180), dem Querschnittverhältnis von Höhe zu Breite in Prozent (55), der Bauweise ZR (radial), dem Felgendurchmesser in Zoll (17), der Nutzungsbezeichnung M/C (Motorrad), dem Tragfähigkeitsindex (73), dem Geschwindigkeitsindex (W) und der Schlauchlos-Angabe (TL).
Ventilkappe
Ein Muss auf jedem Ventil, da sie das Ventil zusätzlich abdichtet und vor Beschädigungen durch Dreck schützt.
NHS
Nicht für den Straßenverkehr geeignet: Mit dieser Kennzeichnung versehene Reifen sind nicht für den Straßenverkehr geeignet.
Tragfähigkeitsindex
z.B. 160/60R-17 (69W). Lastindex: 325 kg or 720 lbs.
LI | KG | LB |
---|---|---|
21 | 82.5 | 182 |
22 | 85 | 187 |
23 | 87.5 | 193 |
24 | 90 | 198 |
25 | 92.5 | 204 |
26 | 95 | 209 |
27 | 97.5 | 215 |
28 | 100 | 220 |
29 | 103 | 227 |
30 | 106 | 234 |
31 | 109 | 240 |
32 | 112 | 247 |
33 | 115 | 254 |
34 | 118 | 260 |
35 | 121 | 267 |
36 | 125 | 276 |
37 | 128 | 282 |
38 | 132 | 291 |
39 | 136 | 300 |
40 | 140 | 309 |
41 | 145 | 320 |
42 | 150 | 331 |
43 | 155 | 342 |
44 | 160 | 353 |
45 | 165 | 364 |
46 | 170 | 375 |
47 | 175 | 386 |
48 | 180 | 397 |
49 | 185 | 408 |
50 | 190 | 419 |
LI | KG | LB |
---|---|---|
51 | 195 | 430 |
52 | 200 | 441 |
53 | 206 | 454 |
54 | 212 | 467 |
55 | 218 | 481 |
56 | 224 | 494 |
57 | 230 | 507 |
58 | 236 | 520 |
59 | 243 | 536 |
60 | 250 | 551 |
61 | 257 | 567 |
62 | 265 | 584 |
63 | 272 | 600 |
64 | 280 | 617 |
65 | 290 | 639 |
66 | 300 | 661 |
67 | 307 | 677 |
68 | 315 | 694 |
69 | 325 | 716 |
70 | 335 | 736 |
71 | 345 | 761 |
72 | 355 | 783 |
73 | 365 | 805 |
74 | 375 | 827 |
75 | 387 | 853 |
76 | 400 | 882 |
77 | 412 | 908 |
78 | 425 | 937 |
79 | 437 |
Motorrad –Tragfähigkeitsindex (Lastindex)
Geschwindigkeitsindex
Die maximale zulässige Geschwindigkeit eines Reifens wird in Buchstaben auf die Seitenwand geschrieben, direkt hinter dem Traglastindex, siehe oben im Bild (73W). Ein W ohne Klammern steht für maximal 270 km/h, das W in Klammern für über 270 km/h.
Motorradreifen – Geschwindigkeitsindex
Symbol | Max Speed | Symbol | Max Speed | Symbol | Max Speed |
J | 100 kmh | K | 110 kmh | L | 120 kmh |
M | 130 kmh | N | 140 kmh | P | 150 kmh |
Q | 160 kmh | R | 170 kmh | S | 180 kmh |
T | 190 kmh | U | 200 kmh | H | 210 kmh |
V | 240 kmh | W | 270 kmh | Y | 300 kmh |
Siehe auch: Reifenkennzeichnung